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Servoverstärker SD3 ermöglicht Drehzahl- /Drehmoment-Umschaltung im Betrieb

Pressemitteilung

Weiterentwicklung für spezielle Anwendung in Hubwerken

Für den Einsatz des SD3 in Servohubwerken hat SIEB & MEYER eine spezielle Funktion entwickelt: Der Servoverstärker ermöglicht nun, zwischen Drehmoment- und Drehzahlbetrieb „on the fly“ umzuschalten. Diese regelungstechnische Herausforderung besteht vor allem in Hubsystemen für die Materialhandhabung, wie sie zum Beispiel in der Automobilindustrie genutzt werden.

„Der SD3 wird seit einigen Jahren in Hubwerken eines renommierten Herstellers eingesetzt und bewährt sich dort sehr gut“, erläutert Ralph Sawallisch, Key Account Manager Antriebselektronik bei der SIEB & MEYER AG. „Mit der neuen Funktion reagieren wir konkret auf eine Anforderung, die sich in einer speziellen Anwendung ergibt.“ Konkret handelt es sich um ein Szenario in der Fertigung, in dem ein Wagen horizontal auf einem Schienensystem rollt. Er transportiert eine hängende Last mit variablem Gewicht – beispielsweise ein Getriebe, das an einem Motorblock montiert werden soll. Das System erkennt automatisch den Zeitpunkt, wenn die beiden Komponenten aufeinandertreffen, sprich die Last auf einen Widerstand stößt. Nun muss der Wagen möglichst sanft zum Stillstand kommen, gleichzeitig aber auch leichten Druck ausüben, damit der Werker das Getriebe an den Motorblock schrauben kann. Ist dies erledigt, wird die Last vom System gelöst und der Widerstand ist schlagartig nicht mehr vorhanden. Der Wagen hat nun eine deutlich geringere Masse, soll jedoch trotzdem möglichst sanft wieder auf die eingestellte Drehzahl beschleunigen. „Die Anforderung ist, dass der komplette Vorgang automatisch abläuft“, so Ralph Sawallisch. „Die neue Funktion erlaubt dies, indem sich die Übergänge regelungstechnisch sauber realisieren lassen.“

Die Weiterentwicklung eröffnet neue Möglichkeiten in einer Anwendung, bei der der SD3 ohnehin schon seine Multifunktionalität beweist: Als All-in-One-Lösung erfüllt er die Funktionen einer SPS, eines Servoverstärkers und einer digitalen und analogen I/O-Schnittstelle. Nur so lassen sich die Hublasten und die Auf- und Abbewegung der Hubsysteme kontinuierlich überwachen und kontrollieren. Möglich wird das durch den Open-Source-Charakter des SD3, der eine außergewöhnliche Freiheit bei der Erstellung speziell zugeschnittener Funktionen durch den Anlagenhersteller ermöglicht. Die auf Linux-basierte Umgebung bietet Potenziale, die in vielen anderen Plattformen nicht realisierbar sind. Aus Hardware-Sicht ermöglichen Optionsmodule weitere Anpassungen und Upgrades.